Flugstunde (BDSM)

Früher war das Fliegen wie ein Vogel der große Traum der Menschheit.
Heute ist der Begriff Fliegen auch eine Umschreibung für den Subspace und ein Ziel bzw. Traum, den es zu erreichen gilt, im BDSM Bereich. Es wird auch oft als der Orgasmus im Kopf empfunden.

HINWEIS: Wie alles im Bereich Fetisch ist alles sehr individuell zu sehen. Der eine empfindet Schmerz stärker als der andere und sogar bei manchen hängen die Empfindungen von der Tagesform ab. Deshalb kann dieser Beitrag nur als Erfahrung einiger zu sehen sein. Für unsere Tipps, wie etwas umzusetzen ist, übernehmen wir keine Haftung, das geschieht ausschließlich auf eigene Gefahr.

Fliegen ist das Los- und anschließende Treibenlassen auf der Subseite, wobei die Gefühle bei den Subs dabei recht unterschiedlich sind. Es geht dabei um eine Bewusstseinsveränderung im BDSM welche durchaus mit einem Rausch / Trance zu vergleichen ist und z.B. im Bereich SM dazu führt das keine Schmerzen, trotz heftiger Züchtigung, mehr empfunden werden. Dieser durchaus ekstatische Zustand kann durch körperliche Züchtigung (SM), dem Aufgehen in einer devoten Rolle (DS) oder auch durch Fixierungen (Bondage) erlangt werden. Durch Übung bzw. Erfahrung auf beiden Seiten (Dom und Sub), kann diesen Zustand schneller, länger oder auch intensiver gestaltet werden.

Drei Studien über das Fliegen (Illinois State University)

Besonders gut erforscht ist dieses Feld noch nicht, aber es gibt immerhin drei Studien die sich mit den physischen (und psychischen) Wirkungen von BDSM-Praktiken auseinandersetzen und die kommen alle zu dem Schluss, dass Cortisol (ein “Stresshormon”)  hier eine wichtige Rolle zu spielen scheint. Und wenn es sich dabei um Frauen handelte ebenfalls erhöhte Testosteronwerte fest zu stellen waren. Beide Partner*innen zeigten darüber hinaus im Anschluss in der Regel eine stärkere emotionale Bindung zu ihren (Spiel-)Partner*innen.

Betrachtungen aus dem Internet dazu

Verursacht wird dieser Zustand durch unsere Hormone. Denn um einen tranceähnlichen Space im eigenen Kopf zu erschaffen, benötigt unser Körper nicht nur Endorphine. Auch die Ausschüttung von körpereigenen Cannabinoiden ist nötig. Außerdem spielt der Neurotransmitter Dopamin, welcher unser Belohnungszentrum beeinflusst, eine entscheidende Rolle.

Die Empfindungen und das Eintauchen in den Subspace (Fliegen) sind sehr individuell und daher auch oft schwierig für den Ausführenden (Dom) zu erkennen, wann der Empfangende (Sub) fliegt. Dies ist äußerst wichtig da bei falscher Fortführung der Sub auch abstürzen kann, was ja schon bei Flugzeugen recht unangenehm ist.


Wie bringe ich meinen Partner zum fliegen?

Natürlich ist das wieder sehr individuell deshalb hier nur aus eigener Erfahrung:

1. Fange deinen Partner langsam und nicht sehr hart an zu schlagen. Bei den ersten Malen nimm am besten ein Instrument was dein Partner mag, einige mögen breitere Instrumente und andere mögen lieber dünnere Instrumente. Einige Doms bevorzugen die dünneren da sie sofort wunderschöne Striemen in den Po des Gegenübers einbrennen und es geht ja auch um beidseitige Lust. Die Wahl des Züchtigungsinstruments ist dann aber in der Zukunft egal.

2. Steigere die Intensität der Schläge und wenn du magst auch das Tempo.

3. Irgendwann merkst du das dein Partner nicht härter geschlagen werden kann oder er auf einmal keine Reaktion mehr auf die Schläge zeigt, da er keine Schmerzen mehr spürt. Das heißt nun ist er im Subspace (Fliegen). Besser ist wenn der Partner einem vorher mitteilt wie er reagiert wenn er fliegt.

4. ACHTUNG nun darfst du weder die Intensität, das Tempo der Schläge noch das Instrument wechseln, da sonst dein Partner *abstürzen kann. Schlage einfach so weiter und du hälst deinen Partner in dem wunderschönen Zustand des Fliegens.

5. Wenn du immer gleich mit Intensität, Tempo und Instrument weiter schlägst bleibt dein Partner im Subspace und befindet sich wie in einem Rausch.

6. Um deinen Partner wieder zurück zu holen drosselst du langsam die Härte und u.U. das Tempo der Schläge, bis gegen Null.

7. Kümmere dich um deinen Partner in dem du zärtlich die geschlagenen Körperteile streichelst und auch seinen Körper an sich liebkost. Nimm ihn in den Arm und tröste ihn bzw. sag ihm wie stolz du auf ihn bist.

8. Interessant dabei ist wenn du nach einiger Zeit wieder mit dem Spiel anfängst, kann es passieren das dein Partner sehr schnell wieder fliegt.

* Abstürzen ist das abrupte verlassen, durch äußere Umstände, des Subspaces. Das ist sehr unangenehm und kann auch schon in seltenen Fällen, bei fehlenden Aftercare also das aufheben des gestürzten, zu einem Traumata führen. Vermeidet das und informiert euch vorher über Aftercare.


Ist der Dom nur Ausführender bzw. Dienstleister?

Nein auch der Dom kann in so einer Session fliegen. Aber wie es scheint ist das bedingt durch seine Sichtweise beim schlagen auf den Partner. Ein Ansatz dazu ist wenn der Dom den Sub hemmungslos schlägt, was nicht bedeutet das er die Kontrolle verliert, sondern eher noch das der Sub seine Erregung spürt und dadurch der Sub noch mehr erregt wird, was wiederum …!

Hier greift wieder das Prinzip der Reaktion, nur eine Reaktion des Partners löst auch was bei dir aus womit die Erregung ins unermessliche steigt und deshalb es möglich macht Grenzen zu verschieben.

Betrachtungen einer erfahrenen Domina zu dem Thema

Hemmungslos schlagen kannst du nur wenn du den Sub nicht mehr als Partner, Wesen, Geliebte oder sonst was siehst. Wenn du das kontrolliert kannst ist das sehr gut für SM.